71. Bayerischer Schütztentag: Seit über 700 Jahren Teil bayerischer Identität
München, 23. Mai 2022 (stmi). „Nirgendwo sonst wird Brauchtum so beständig gepflegt wie in unseren Schützenvereinen. Sie halten die 700-jährige Tradition des Schützenwesens lebendig. Und genau diese Traditionen machen unseren Freistaat so besonders lebens- und liebenswert.“ Mit diesen Worten dankte Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann der bayerischen Schützenfamilie anlässlich des 71. Bayerischen Schützentags am 20. Mai 2022 in München für ihr gesellschaftliches Engagement.
„Ob jung oder alt, Mann oder Frau, ansässig oder zugezogen, ob im Spitzen- oder im Breitensport: In den bayerischen Schützenvereinen findet jeder eine Heimat. Mehr Integration geht nicht“, betonte der Minister. Einer weiteren Verschärfung des Waffenrechts ohne konkreten Sicherheitsgewinn sowie dem geplanten Verbot bleihaltiger Munition für Sportschützen erteilte Herrmann eine Absage.
Bayern setzt sich verstärkt für Sportschützen ein
Mit über 4.700 Schützenvereinen und knapp einer halben Million Mitgliedern ist der Bayerische Sportschützenbund unangefochten die Nummer Eins im Deutschen Schützenbund. Damit die Begeisterung für den Schützensport und das aktive Vereinsleben in Bayern auch künftig erhalten bleibe, setzt sich die Bayerische Staatsregierung mit Nachdruck für die Sportschützen ein: „Wir schaffen ein gutes Umfeld und beste Trainingsbedingungen“, betonte der Minister. „Allein heuer stellen wir für den Sportbetrieb der Schützen rund 865.000 Euro zur Verfügung. Das ist ein Zuwachs von rund 180 Prozent seit 2018“. Zudem sind fast 1,8 Millionen für den vereinseigenen Schießsportstättenbau in strukturschwachen Regionen vorgesehen.
Allein in den Bundesstützpunkt Schießen auf der Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück – dieses Jahr ein Austragungsort der Bogen-EM – sind in den letzten zwölf Jahren mehr als eine Million Euro an Landesmitteln geflossen. „Auch mit der Verdoppelung der Vereinspauschale an alle bayerischen Sportvereine für 2020 und 2021 von 20 auf 40 Millionen Euro haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt“, so der Innenminister.
Keine weitere Verschärfung des Waffenrechts ohne konkreten Sicherheitsgewinn
Forderungen nach Verschärfungen im Waffenrecht, die Waffenbesitzer einseitig belasten, ohne dass dem ein konkreter Sicherheitsgewinn gegenübersteht, erteilte Herrmann eine klare Absage: „Ich versichere Ihnen: Die Bayerische Staatsregierung und ich persönlich stehen fest an Ihrer Seite“. Herrmann kündigt an, die berechtigten Interessen der Sportschützen auch bei künftigen Gesetzesinitiativen im Blick zu haben. Dies gelte auch für das beabsichtigte Verbot von bleihaltiger Munition, das die Europäischen Chemikalienagentur erwägt. „Wir werden uns hier für Ausnahmeregelungen für Sportschützen einsetzen. Ein Verbot ohne gleichwertige Alternative ist keine Option“, betonte der Sport- und Innenminister.