Gruppenfoto mit Herrmann, Eisenreich, Knobloch und Fischbaum
© Bayerischer Landtag

Besondere Courage gegen Anti­semitismus: Vorstellung des Fritz-Neuland-Gedächtnis­preises

München, 1. Juli 2024 (stmi). Mit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurde das größte Pogrom an Jüdinnen und Juden seit der Shoa verübt. „Es sind nicht nur die schrecklichen Bilder des Massakers und der unvorstellbaren Unmenschlichkeit vor Ort, sondern auch der aufkeimende Hass und die Menschenverachtung von Unbelehrbaren hier in Deutschland, die uns alle verstören“, sagte Innenminister Joachim Herrmann bei der Pressekonferenz zum Fritz-Neuland-Gedächtnis-Preis im Bayerischen Landtag. Die antisemitischen Straftaten in Bayern stiegen seit diesem Zeitpunkt deutlich an. Im Jahr 2023 waren es 65 Prozent mehr als in 2022. „So viele, wie in keinem der vorangegangenen 15 Jahre! Dieser Entwicklung müssen wir mit aller Kraft Einhalt gebieten“, betonte der Innenminister.

Preis für besondere Courage gegen Antisemitismus

In Kooperation mit Justizminister Georg Eisenreich sowie Innenminister Joachim Herrmann stiftet der Münchner Michael Frederic Fischbaum einen Preis für besondere Courage gegen Antisemitismus. Er widmet die Auszeichnung Fritz Neuland (1889 bis 1969), jüdischer Rechtsanwalt und Vater von Charlotte Knobloch. Fritz Neuland hatte Fischbaums Großmutter Margarete Schreiner durch sein mutiges Einschreiten vor der Deportation in das Konzentrationslager Dachau bewahrt.

Ausgezeichnet werden Leistungen von Volljuristen, Diplom-Rechtspflegern, Angehörigen der Justiz und von Polizisten gegen alle Erscheinungsformen des Antisemitismus. Auszeichnungswürdig sind dabei nur solche Leistungen, die über die normale Diensterfüllung hinausgehen. Die Auszeichnung ist mit jeweils 7.500 Euro dotiert.

Fritz-Neuland-Gedächtnispreis ein ganz wichtiges Signal

Herrmann dankte Frederic Fischbaum für seinen großartigen Einsatz und sein Engagement zur Auslobung des Fritz-Neuland-Preises: „Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Umstände ist der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis ein ganz wichtiges Signal: Der Einsatz derjenigen, die Tag und Nacht unsere Demokratie verteidigen, hat unseren gesellschaftlichen Rückhalt und verdient allergrößte Wertschätzung. Es ist gerade in unserer heutigen Zeit ungemein wichtig und ein großartiges Zeichen verstärkte Courage gegen Antisemitismus entsprechend zu würdigen.“

Weitere Informationen finden Sie beim Bayerischen Landtag.