Herrmann bei Landesgedenkfeier zum Volkstrauertag
München, 17.11.2013Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei Landesgedenkfeier zum Volkstrauertag - Krieg, Hass und Gewalt immer noch Geißeln der Menschheit - Gedenktag an die Kriegsopfer nicht für rechte Propaganda missbrauchen
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute als Vertreter des Ministerpräsidenten bei der zentralen Landesfeier zum Volkstrauertag 2013 der Opfer von Krieg, Hass und Gewalt gedacht. In der Münchner Residenz mahnte er, gerade in der heutigen Zeit die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte - den Nationalsozialismus - aufrecht zu erhalten: "Persönliche Betroffenheit und Erfahrung mit dem Nationalsozialismus schwinden immer mehr. Es gibt immer weniger Zeitzeugen. Vor allem deshalb dürfen wir das Geschehene auf keinen Fall vergessen. Denn nur wer sich erinnert, kann aus dem Vergangenen lernen", so Herrmann. +++
Der Innenminister rief dazu auf, mit Leidenschaft für Frieden und Freiheit einzutreten, gerade in einer freien, toleranten und weltoffenen Gesellschaft, die jedem ein größtmögliches Maß an Freiraum lasse. An die Adresse der jungen Menschen gerichtet, appellierte er: "Entscheiden Sie mit, welche Werte Ihnen wichtig sind und worum es sich zu kämpfen lohnt. Beziehen Sie Stellung gegen Intoleranz und Fanatismus, ob Nationalsozialismus oder Islamismus!“
Als unzumutbar und völlig inakzeptabel bezeichnete es Herrmann, wenn Gruppierungen, die nicht zweifelsfrei auf dem Boden der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stünden, diesen Tag für ihre rechte Propaganda missbrauchten und damit das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus mit Füßen treten. Es gelte, mit wachen Sinnen die aktuellen Geschehnisse zu verfolgen und rechtzeitig gegenzusteuern, wenn sich die Geschichte zu wiederholen drohe.
Frieden – wie seit 60 Jahren glücklicherweise in Europa - sei ein großes Privileg. „Die Krise in Libyen und der aktuelle Syrienkonflikt im Nahen Osten zeigen, dass Krieg, Hass und Gewalt immer noch die Geißeln der Menschheit sind“, so Herrmann. Bundeswehr und Polizei in Afghanistan dankte er für ihren Friedenseinsatz zum Aufbau des Staates. Er gedachte auch der dort ums Leben gekommenen 54 deutschen Soldaten der drei deutschen Polizisten sowie ihren Familienangehörigen.
Abschließend dankte Herrmann dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V., seinen ca. 3.000 ehrenamtlich Aktiven und den knapp 83.000 Mitgliedern und Spendern. Herrmann: "Der Volksbund pflegt nicht nur unsere Kriegsgräber, er hält vor allem durch seine Jugendarbeit die Erinnerung lebendig. Indem er die Jugendlichen zur kritischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt sowie ihren Ursachen und Folgen auffordert, sendet er eine entscheidende Friedensbotschaft an die nachfolgenden Generationen aus."