European Railway Summit
München, 05.11.2014European Railway Summit in Brüssel - Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Hermann: Zukunftsfähige Visionen für die Eisenbahn in Europa - EU schafft Grundlagen für weitere Renaissance der Eisenbahn
+++ Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat heute in der Bayerischen Vertretung in Brüssel den European Railway Summit eröffnet. Vertreter der Politik, der Eisenbahnen und der Bahnindustrie in Europa diskutierten gemeinsam über zukunftsfähige Visionen für die Eisenbahn in Europa. Herrmann: "Die Europäische Union ebnet mit dem 4. Eisenbahnpaket aktuell den Weg für die Zukunft des Bahnverkehrs auf dem Kontinent. Damit die Renaissance der Eisenbahn weiter vorangehen kann, bedarf es vernünftiger Regelungen mit Augenmaß, insbesondere für die Interoperabilität und die Stärkung des Wettbewerbs." Der Minister hob hervor, dass gerade auch die Erfolge einzelner Regionen in der EU zur Renaissance der Eisenbahn beitragen. So wurde Bayern beim European Railway Summit als Fallstudie für eine gelungene Regionalisierung präsentiert. "Seit der Übernahme der Aufgabenträgerschaft für den Schienenpersonennahverkehr im Zuge der Bahnreform in Deutschland 1996 sind unsere Fahrgastzahlen in Bayern im Regionalverkehr um mehr als zwei Drittel gestiegen. Damals sind wir mit rund 82 Millionen Zugkilometern pro Jahr gestartet. 2014 haben wir rund 121 Millionen Zugkilometer bestellt", erläuterte Herrmann. +++
Auf europäischer Ebene sieht Herrmann großen Handlungsbedarf im Hinblick auf die Verwirklichung der transeuropäischen Verkehrsnetze. Der Verkehrsminister begrüßte die hohe Priorität, die die EU gerade den Strecken von Bayern nach Prag und Zürich sowie der Brennerachse beimesse: "Als Bundesland mit den längsten Außengrenzen in Deutschland spüren wir den enormen Nachholbedarf gerade bei den grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecken deutlich. Deshalb erwarte ich, dass der Bund vom beträchtlich aufgestockten EU-Fördertopf künftig mehr Gebrauch macht. Es gilt, die Mittel gezielt dorthin zu leiten, wo der größte Nutzen erzielt werden kann. Als eine der wirtschaftsstärksten und dynamischsten Regionen Europas wird Bayern künftig einen noch stärkeren Bedarf für Schienengüterverkehr und öffentliche Verkehre haben."
Herrmann forderte zudem, dass der Schutz vor Bahnlärm und die Barrierefreiheit im Zugverkehr europäisch noch stärker in den Vordergrund rücken müssten: "Der demographische Wandel und die Frage der Akzeptanz des Schienenverkehrs werden mittelfristig noch mehr an Relevanz gewinnen."
Der European Railway Summit wurde von der Railway Gazette International, einem führenden Eisenbahn-Fachmagazin aus Großbritannien, erstmals veranstaltet. Ziel war es insbesondere, nach den EU-Wahlen und der Neuzusammenstellung der EU-Kommission die Brüsseler Parlamentarier und Entscheider mit den europäischen Bahnen und Bahnindustrieunternehmen zu vernetzen.