Durchschlagsfeier Burgbergtunnel Erlangen
München, 02.07.2015Zweite Röhre des Burgbergtunnels in Erlangen - Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei Durchschlagsfeier: Nürnberg - Berlin ab 2017 in drei Stunden möglich - 20-Minuten-Takt der S-Bahn nach Erlangen und Forchheim ab 2019
+++ "Die Fortschritte beim Bahnausbau zwischen Nürnberg und Berlin sind ein Lichtblick für die bayerische, deutsche und europäische Verkehrsinfrastruktur. Die Verkürzung der Fahrzeit zwischen den beiden Metropolregionen um zwei Stunden rückt immer näher", hat heute Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei der Durchschlagsfeier der zweiten Röhre des Burgbergtunnels in Erlangen betont. Ende 2017 soll die Strecke von Nürnberg nach Berlin auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in drei Stunden zurückgelegt werden können. Der viergleisige Ausbau von Bayerns ältestem Eisenbahntunnel kommt laut Herrmann aber nicht nur dem Fern- und Güterverkehr, sondern vor allem auch den Nutzern der Nürnberger S-Bahn zugute. "Nach Fertigstellung der Infrastruktur wird es ab Frühjahr 2019 zunächst als Interimslösung einen 20-Miuten-Takt zwischen Nürnberg und Erlangen und später weiter nach Forchheim geben", erklärte Herrmann. +++
Nach den Worten Herrmanns wird die Erweiterung des S-Bahn Netzes im Zuge des Ausbaus der Strecke Nürnberg – Ebensfeld ein neues Zeitalter im öffentlichen Nahverkehr der Region einläuten. "Viele Verbesserungen sind schon aufs Gleis gesetzt, wie der neue Haltepunkt Paul-Gossen-Straße, der im Dezember in Betrieb gehen wird", so Herrmann. Ziel sei, den kompletten Endausbau an allen Streckenabschnitten so schnell wie möglich abzuschließen.
Der 306 Meter lange Burgbergtunnel wurde im Jahr 1844 als erster Eisenbahntunnel in Bayern nach rund zweijähriger Bauzeit eingleisig in Betrieb genommen. Das heute denkmalgeschützte Bauwerk galt damals als Meisterwerk bayerischer Bergmannskunst. 1891 wurde das zweite Gleis im Tunnel verlegt, 1936 erfolgte im Zuge der Elektrifizierung eine Profilerweiterung. Nun wurde östlich gleich im Anschluss an den bisherigen Tunnel eine ebenso lange zweite Röhre für zwei Gleise gebaut, bei der die Endportale ähnlich gestaltet werden wie beim Ursprungstunnel. Der Tunnelanstich war Mitte Februar dieses Jahres gewesen. Im Schnitt benötigten die Mineure rund sechs Stunden für einen Meter 'Gebirge'.
Der Ausbau des Burgbergtunnels ist Teil des 'Verkehrsprojektes Deutsche Einheit 8.1'. Die Neu- und Ausbaustrecke zwischen Nürnberg und Erfurt ist derzeit Deutschlands längste und größte Baustelle und zählt zu den europaweit wichtigsten Infrastrukturprojekten. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung und der Grundsatzentscheidung für die Umsetzung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) ist die Ausbaustrecke zwischen Nürnberg und Ebensfeld das abschließende Projekt aller 17 VDE-Maßnahmen.