Busunglück auf der A9
München, 03.07.2017Busunglück auf der A9 bei Stammbach: Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bestürzt: Eines der schwersten Busunglücke in Bayern mit 18 Toten und 30 Verletzten - Ermittlungen zur Ursache auf Hochtouren - Fehlende Rettungsgasse verzögerte Rettungsarbeiten - Dank an Einsatzkräfte
+++ Als eines der schwersten Busunglücke in Bayern bezeichnete Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann den heutigen Unfall auf der A9 auf Höhe Stammbach im Landkreis Hof. Ein mit 48 Personen besetzter Reisebus fuhr in Fahrtrichtung München in einen Sattelzug und ging in Flammen auf. Rund 30 Personen wurden zum Teil schwer verletzt, zwei schweben derzeit in Lebensgefahr. 18 Menschen verloren bei dem Unfall ihr Leben. Herrmann machte sich vor Ort ein Bild von der Unfallstelle, den Stand der Bergungsarbeiten und der Ursachenermittlung. "Das Unglück macht mich zutiefst betroffen", betonte Herrmann anschließend. "Unsere Gedanken sind bei den Toten, Verletzten und deren Angehörigen." Laut Herrmann liegen zur Unfallursache bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse vor: "Polizei, Gutachter, Rechtsmediziner und Staatsanwaltschaft arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung. Dazu gehört auch die schnelle Bergung und Identifizierung der Opfer." +++
Nach Herrmanns Worten waren die ersten Einsatzkräfte nach der Alarmierung zwar schnell an der Unglücksstelle. "Leider haben aber viele Autofahrer keine ausreichend große Rettungsgasse gebildet", so der Minister weiter. Gerade die großen Feuerwehreinsatzfahrzeuge hätten dadurch wertvolle Zeit verloren. "Viele Autofahrer haben es leider immer noch nicht kapiert: Wer Rettungskräften im Weg steht, verhindert Hilfe. Das kann Menschenleben kosten, denn jede Sekunde zählt". Dazu seien auf der Gegenfahrtrichtung einige Gaffer gekommen, die beinahe Folgeunfälle verursacht hätten. Herrmann bezeichnete das Verhalten einiger Autofahrer deshalb als "höchst unverantwortlich und beschämend".
Insgesamt waren nach Herrmanns Angaben mehr als 250 Einsatzkräfte vor Ort, darunter rund hundert Beamte der Polizei. Dazu kommen mehr als 70 Rettungskräfte, die unter anderem mit zehn Rettungstransportwagen, acht Krankenwagen, acht Notärzten und fünf Rettungshubschraubern angerückt waren. Zudem waren 85 Kräfte von der Feuerwehr vor Ort sowie unterstützend Kräfte des THW im Einsatz. Der bayerische Innenminister dankte allen Einsatzkräften für ihren beherzten Einsatz: "Unsere Einsatzkräfte haben vor Ort alles gegeben, um Menschenleben zu retten. Das war sicher einer der belastendsten Einsätze, vor allem auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer. Dieses Engagement zum Wohle anderer Menschen verdient unseren größten Dank und höchste Anerkennung. Die schrecklichen Bilder von der Unfallstelle werden viele Einsatzkräfte sicher lange nicht vergessen können." In seinem Dank hob Herrmann besonders die rein ehrenamtlichen Kräfte von Feuerwehr und THW hervor, die vor Ort an der Unfallstelle Großartiges geleistet haben. Die bereits aufgerufenen Kriseninterventionsteams stehen laut Herrmann auch den Einsatzkräften zur Verfügung.