Einladung - Eck händigt Bundesverdienstkreuz am Bande an verschiedene Persönlichkeiten aus
München, 18.09.2018Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck händigt Bundesverdienstkreuz am Bande an Prof. Dr. Herwig Baier (Schweinfurt), Jürgen Gottschalk (Würzburg), Gudrun Grimm (Karlstadt), Herbert Koch (Röthlein) und Barbara Thiele (Bad Kissingen) aus - Einladung an die Presse
Innenstaatssekretär Gerhard Eck händigt am
Freitag, den 21. September 2018, um 11:30 Uhr
im Fürstensaal der Residenz,
Residenzplatz 2, 97070 Würzburg
das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Dr. Herwig Baier, Jürgen Gottschalk, Gudrun Grimm, Herbert Koch und Barbara Thiele aus.
Berichterstatter und Bildberichterstatter sind dazu herzlich eingeladen.
Prof. Dr. Herwig Baier (83) aus Schweinfurt bringt sich seit über 30 Jahren im Bereich der Vertriebenenpolitik ein. Er wurde 1973 auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik der Fakultät für Psychologie und Pädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) berufen und war dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 ordentlicher Professor. Von 1978 bis 1983 war er Prodekan und von 1983 bis 1987 Dekan der Fakultät. Während dieser Zeit war er Mitglied der Gemeinsamen Kommission für Fragen der Didaktik und wiederholt geschäftsführender Vorstand des Instituts für Sonderpädagogik der LMU. 1988 wurde er Mitglied der „Seliger-Gemeinde e. V.“, der Gemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten. Die Liebe zur alten Heimat, seine Bereitschaft, auch im höheren Lebensalter Verantwortung zu übernehmen, aber auch sein breites und profundes Wissen über die Geschichte und Kultur des Sudeten- und Egerlandes beeindrucken sehr. Er war von 2005 bis 2014 Beisitzer für Bayern im Vorstand des Bundesverbandes der „Seliger-Gemeinde e. V.“ in München und ebenfalls bis 2014 Beisitzer im Vorstand des Landesverbandes des Vereins in Hof. Bis zum Jahr 2014 gehörte er zudem der Jury des kulturpolitischen Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreises der Seliger-Gemeinde an. 1984 wurde Baier zum ordentlichen Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse der „Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste e. V.“ berufen und wirkt seitdem aktiv an deren Tätigkeiten mit. Die Themen seines beruflichen Hauptarbeitsgebietes sowie die Geschichte des Sonderschulwesens, insbesondere in den böhmischen Ländern, finden ihren Niederschlag in wichtigen Beiträgen zu den Schriften der Akademie. Bemerkenswert ist seine Zusammenarbeit mit tschechischen Kollegen der Karls-Universität Prag. Im „Heimatverein Luditz, Buchau, Deutsch-Manetin e. V.“ war er von 2012 bis 2015 als stellvertretender Vorsitzender tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge, unter anderem in der „Sudetendeutschen Zeitung“, im „Egerländer“ und im Heimatbrief des Vereins. Auch für die Heimatgliederung der Sudetendeutschen Landsmannschaft war er lange Jahre als Ortsbetreuer seines Heimatortes Lubenz tätig, stand dem Ortsverein vor und organisierte Heimattreffen. Als er im Jahr 2009 Mitglied in der „Egerländer Gmoi z‘ Schweinfurt“ wurde, engagierte er sich von Beginn an als stellvertretender Vorsitzender. Nachdem er das Amt 2015 aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hat, wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sooft es sein Gesundheitszustand zulässt, nimmt er weiterhin an Veranstaltungen teil. Seit der Eröffnung des Saazer Heimatmuseums in Schweinfurt im September 2012 hat er sich als Mitglied im Vorstand der „Stiftung Saazer Heimatmuseum“ um das Museum gekümmert. Er ist zudem ständiges Mitglied beim „Institut für Kirchengeschichte Böhmen-Mähren-Schlesien e. V.“ mit Sitz in Nidda.
Jürgen Gottschalk (76) aus Würzburg engagiert sich seit sechs Jahrzehnten im kirchlichen, sozialen, kulturellen und interkulturellen Bereich. In der von ihm mitbegründeten „Deutsch-Irischen Gesellschaft Würzburg e. V.“ hatte er von 1986 bis 2012 das Amt des Vorsitzenden inne. 1989 war Gottschalk am Gelingen des „Kiliansjahres“, dem 1300-jährigen Gedächtnis des Martyriums des Frankenapostels, maßgeblich beteiligt. An der Organisation des jährlich im Juli stattfindenden „Kilians-Treffens“ wirkt er heute noch mit. Als außerordentlicher Kenner irischer Geschichte in Würzburg gestaltet er außerdem seit 1987 Stadtführungen zu diesem Thema. Seit der Gründung im Jahr 1987 ist er Sprecher der „Arbeitsgemeinschaft Internationale Gesellschaften Würzburg“. Auch dank seines Engagements hat sich die Zahl der Internationalen Gesellschaften in Würzburg in dieser Zeit verdoppelt. Mit der 1990 in Würzburg wiederbegründeten „Makarius-Bruderschaft“ wirkt er regelmäßig an den Freitagsgebeten der Nagelkreuzinitiative mit. Im Jahr 1999 gehörte Gottschalk zu den ersten Befürwortern der Gründung des ökumenischen Nagelkreuzzentrums Würzburg, für das er 2003 eine grundlegende Geschäftsordnung erarbeitet hat und der er bis heute als Kassenprüfer treu geblieben ist. Außerdem ist er seit seiner Jugend Mitglied der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Würzburg, deren Jugendleiter er von 1958 bis 1964 war. Von 1980 bis 1989 war er Bezirksvorsitzender der Pfadfinderschaft Bezirk St. Kilian. Im Rahmen von deren Forschungsarbeit unterstützte er ein Team bei der historischen Beschäftigung mit Fred Joseph, der in der Zeit des Nationalsozialismus trotz Verbots die Arbeit der Pfadfinder aufrecht erhalten wollte und deshalb 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Er hat sich außerdem maßgeblich dafür eingesetzt, dass es in Würzburg zum Andenken einen „Fred-Joseph-Platz“ gibt. Bis heute ist er als Bezirksarchivar der Pfadfinderschaft tätig und hat sich besonders 2017 beim Umzug des Bezirksarchivs in neue Räumlichkeiten planerisch und logistisch eingebracht. Von 1984 bis 1990 war er Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Stadt Würzburg. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren der Ausbau der Kinderbetreuung sowie die Förderung der internationalen Jugendarbeit. Er organisierte die erste deutsch-französische Leiterschulung auf Pfadfinderbezirksebene und koordinierte Jugendbegegnungen. Darüber hinaus gehörte er von 1979 bis 1982 dem Vorstand des Stadtjugendrings Würzburg an und war von 1989 bis 1991 Beisitzer im Vorstand des Bezirksjugendrings Würzburg. Von 1996 bis 2008 war er zudem als Berater des Ausländerbeirats der Stadt Würzburg tätig, den er mitbegründet hat. Auch war er nach der Eingemeindung Lengfelds zur Stadt Würzburg 1978 Gründungsmitglied des „Bürgervereins Lengfeld e. V.“, an dessen Gründungssatzung er maßgeblich beteiligt war. Ferner war er von 1978 bis 1980 Beiratsmitglied und übte im Anschluss für weitere zwei Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden aus, ehe er sich bis 2015 über 30 Jahre als Revisor zur Verfügung stellte.
Gudrun Grimm (61) aus Karlstadt, Landkreis Main-Spessart, pflegt seit über drei Jahrzehnten aufopferungsvoll den schwer körper- und lernbehinderten Andreas Eisenhauer. Sie übernahm im Herbst 1987 die Pflegschaft für den drei Monate alten Andreas. Seitdem gehört er zu ihrer Familie wie ein eigenes Kind. Andreas wurde mit einer spastischen Behinderung geboren und leidet unter Anfällen. Er ist auf den Rollstuhl angewiesen und benötigt viel Hilfe, Pflege und Aufmerksamkeit. Die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen ihres Pflegesohnes stellen Grimm vor eine Vielzahl von Aufgaben und Herausforderungen, die sie in den letzten Jahrzehnten und auch heute noch im häuslichen Bereich zu bewältigen hat. Von klein auf musste Andreas auf Grund seiner körperlichen Behinderung mehrfach operiert werden und benötigt neben dem Rollstuhl noch viele weitere Hilfsmittel wie beispielsweise einen sogenannten Stehständer oder Nachtlagerungsschienen mit verstellbaren Gelenken. Ohne Grimms Hilfe und umsichtige Pflege könnte Andreas seinen Alltag nicht alleine bewältigen. Es ist ihm nicht möglich, sich selbst in den Rollstuhl zu setzen und von dort wieder zurück in das Bett zu gelangen. Des Weiteren muss sein Essen mundgerecht zubereitet werden. Aufgrund seiner Körperbehinderung ist er nicht in der Lage, sich alleine zu duschen und alleine anzuziehen. So benötigt Andreas bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens umfassende Unterstützung. Bis zum Herbst 2015 arbeitete Andreas an zwei Tagen in der Woche in den Mainfränkischen Werkstätten in Gemünden am Main. Auch hierbei investierte Grimm viel Zeit und Mühe, da sie Andreas zur Arbeitsstelle fuhr und wieder abholte. Ihre gesamte Tagesplanung musste deshalb auf die Arbeitszeiten ihres Pflegesohnes abgestimmt werden. Sie geht mit Andreas zu den zahlreich anfallenden Arztterminen und ist bestrebt, seine sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Darüber hinaus setzt sie sich in allen Lebenssituationen außerordentlich für Andreas ein. Sie kümmert sich liebevoll um ihn und unterstützt ihn bei seinen Interessen. Mit der Pflege und Pflegschaft von Andreas hat sie eine große Verantwortung übernommen für ein Kind, das nicht ihr leibliches ist. Obwohl die Pflegschaft seit 2008 beendet ist, ist es für sie eine Selbstverständlichkeit, nach wie vor für die bestmögliche Betreuung von Andreas zu sorgen.
Herbert Koch (67) aus Röthlein, Ortsteil Hirschfeld, Landkreis Schweinfurt, betätigt sich seit über vier Jahrzehnten im Bereich der Arbeitnehmervertretung. Seit 1975 ist er als Mitglied der Gewerkschaft „ÖTV“ beziehungsweise deren Nachfolgerorganisation „ver.di“ aktiv und gehörte bis zum Eintritt in den Ruhestand Ende 2016 zu deren Vertrauensleuten beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt. 1982 wurde er in den dortigen örtlichen Personalrat gewählt und war dort von 1985 bis 1987 stellvertretender Vorsitzender sowie im Anschluss bis 1989 Vorsitzender. 1988 erfolgte seine Freistellung von der Arbeit, um seiner umfassenden Personalratstätigkeit gerecht zu werden. Er wurde 1989 zunächst kommissarisches Mitglied des Bezirkspersonalrates der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd in Würzburg und fungierte von 1990 bis 2013 als dessen Vorsitzender. Parallel hierzu war er von 1990 bis 2016 Mitglied im Bezirkspersonalrat der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Bonn. Als Mitglied des Hauptpersonalrates im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur war er von 1992 bis 2016 aktiv. Er wurde bereits 1983 Mitglied des Bundesabteilungsvorstandes Bundesverkehrsverwaltung der „ÖTV“, die später in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft „ver.di“ aufging. Seit 2002 engagiert er sich in der Gewerkschaft in zahlreichen Fachbereichsgremien und als Vorstandsmitglied sowohl auf regionaler wie auch auf Bundesebene. Seit 2011 ist er stellvertretender Vorsitzender des Landesfachbereichsvorstands Bund und Länder ver.di Bayern und seit 2015 Vorsitzender der Fachkommission Bundesverkehrsverwaltung des ver.di Landesbezirks Bayern. Neben seiner Gewerkschaftstätigkeit war er von 1991 bis 2008 ehrenamtlicher Vorstand beziehungsweise Verwaltungsrat der Betriebskrankenkasse (BKK) des Bundesverkehrsministeriums und dort von 1999 bis 2009 Mitglied des Finanzausschusses sowie von 2005 bis 2009 dessen Vorsitzender. Seit der Fusion mit der Schwenninger BKK 2009 ist er Mitglied in deren Verwaltungsrat. Von 2005 bis 2009 und 2011 war er Mitglied der Vertreterversammlung und Mitglied in der Kommission für Rentenzusatzversicherung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. In dieser engagierte er sich darüber hinaus von 2005 bis 2011 als Mitglied im Widerspruchs-Ausschuss München III und im Einspruchs-Ausschuss für die Renten-Zusatzversicherung. Seit 1992 ist er auch Mitglied der Delegiertenversammlung im Sozialwerk der Bundesverwaltung für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen e. V. und setzt sich hier unermüdlich für die Interessen der Mitarbeiter ein. Auch steht er dem Verwaltungsgericht Ansbach seit 2006 als ehrenamtlicher Richter in der Personalvertretungskammer zur Verfügung.
Barbara Thiele (62) aus Bad Kissingen engagiert sich seit fast 40 Jahren sowohl auf regionaler Ebene als auch bayernweit insbesondere im sozialen Bereich. Sie hatte in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene verantwortungsvolle Positionen im „Deutschen Frauenring e.V.“ inne. Von 1991 bis 1997 war sie Vorsitzende des Ortsrings Bad Kissingen und anschließend bis 2010 dessen zweite Vorsitzende. Als Beisitzerin im Vorstand ist sie noch heute im Ortsring Bad Kissingen aktiv. Im Landesverband Bayern des „Deutschen Frauenrings e.V.“ übte sie von 1997 bis 2000 das Amt der ersten Vorsitzenden aus. In dieser Eigenschaft setzte sie sich für die Organisation von Seminaren mit besonderen Schwerpunkten ein, beispielsweise zum Thema „Frauen im Strafvollzug“. Anschließend war sie von 2000 bis 2014 Mitglied im Vorstand des Landesverbandes. Im Jahr 1996 war sie Initiatorin des Familienbrunchs, der in Zusammenarbeit mit dem Referat Stadtjugendarbeit der Stadt Bad Kissingen insgesamt 15 Mal stattfand und an dem jeweils mehr als 200 Gäste teilnahmen. Den ersten Neujahrsempfang für Frauen in Bad Kissingen im Jahr 2000 hat sie mit initiiert. In diesem Jahr wirkte sie auch bei der Ideenwerkstatt „Familienfreundliches Bad Kissingen“ und beim Stadtfest Bad Kissingen mit. Im Jahr 2001 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des „Generationen-Netz Bad Kissingen e. V.“. Darüber hinaus war sie von 2003 bis 2014 Mitglied im Städtepartnerschaftskomitee der Stadt Bad Kissingen. Sie begleitete zahlreiche Begegnungen im Zuge der Partnerschaften mit Eisenstadt in Österreich und Vernon in Frankreich. Seit vielen Jahren ist sie zudem Gastgeberin für Übernachtungsgäste aus den Partnerstädten. Nach dem Fall der innerdeutschen Grenze organisierte sie außerdem Begegnungen mit Frauen aus den neuen Bundesländern. Bereits von 1980 bis 1984 war sie Vormund für einen Jugendlichen und von 1981 bis 1983 Mitglied im Pfarrgemeinderat Reiterswiesen. Im Elternbeirat des St. Elisabeth-Kindergartens Bad Kissingen-Garitz war sie von 1986 bis 1990 Mitglied und zudem von 1990 bis 1992 Vorsitzende. Als Mitglied des Elternbeirats der Henneberg-Volksschule Bad Kissingen-Garitz war sie von 1993 bis 1997 aktiv und von 2004 bis 2007 als Mitglied des Elternbeirats am Jack-Steinberger-Gymnasium Bad Kissingen. Sie engagierte sich außerdem von 2000 bis 2004 als Jugendschöffin am Amtsgericht Bad Kissingen und von 2004 bis 2008 als Schöffin am Landgericht Schweinfurt. Seit 2009 ist sie Mitglied des Vorstands im Vereinsbeirat der Stadt Bad Kissingen.